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Cosmea (Cosmos bipinnatus)

Über die Cosmea

Habitus der Cosmea:  Mehrere Blüten an langen, verzweigten Stängeln mit gefiederten Blättern.

Die Cosmea wurde mir einst empfohlen, da Vögel (insbesondere Distelfinken) sich über die reifen Samen freuen.

Durchschnittliche Züchtungen erreichen eine Wuchshöhe von ca. 80 - 180 cm.

Die einjährig krautige Pflanze zeigt sich dabei als sehr robust und pflegeleicht. Der Wasserverbrauch ist moderat, so hatten wir auch im Rekord-Trockenjahr 2018 noch Ende Oktober viele Blüten, obwohl wir nur sehr spärlich gießen konnten.

Die Cosmea stammt ursprünglich aus dem mittelamerikanischen Raum (Süd-USA, Mexiko bis Costa Rica) und verträgt daher keinen Frost. In geschützten Lagen blüht sie noch bis lange in den Winteranfang hinein.

Habitus der Cosmea: 
Mehrere Blüten an langen, verzweigten Stängeln mit gefiederten Blättern.

Standort und Pflege

Optimal ist ein voll sonniger Standort für diese licht- und wärmeliebende Pflanze.

Eine Auspflanzung vorgezogener Pflanzen oder eine Aussaat an Ort und Stelle erfolgt erst, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind (Eisheilige, Ende Mai, je nach Lage auch früher). 

Die Cosmea kommt gut mit magerem Boden zurecht. Sie benötigt allerdings auch einen gut durchlässigen Boden, bei nassen Füßen kränkelt diese sonst sehr robuste Pflanze und wird anfällig für Schädlinge.

Auf normalem Gartenboden benötigt sie keine zusätzlichen Nährstoffgaben.

Das entfernen verblühter Blüten, fördert die Neubildung frischer Blüten - den Vögeln zu Liebe sollte man hier und da aber immer ein paar Samen reifen lassen.

Hummel auf Cosmeablüte

Hummeltankstelle Cosmea


Blütenfarben und Formen

Im Handel sind verschiedene Blütenfarben von Rot über Pink,Rosa, Rosé bis Weiß erhältlich. Sammelt man die Samen von eigenen Pflanzen, können sich im nächsten Jahr Abweichungen ergeben. Gefüllte Sorten bieten leider wie so oft keinen ökologischen Mehrwert, die ungefüllten einfachen Sorten sind allerdings auch die charmantere Variante für einen Naturgarten.

Cosmea in Kübeln halten

Im Handel sind kleine, verzweige Cosmea Sorten erhältlich, meist aber nur als fertig gezogene Pflanze.
Grundlegend kann man jede Cosmea in einem ausreichend großen Kübel halten. Als Samen bieten sich Sorten an, die nur etwa eine Wuchshöhe von 80 - 100 cm erreichen. Aber auch größere Sorten können gehalten werden, sie passen sich durchaus den Gegebenheiten an.

Im Kübel muss man unbedingt auf eine gute Drainage achten. Mit Dünger darf man sparsam umgehen - er fördert eher das Blatt- und Stängelwachstum, denn eine reiche Blüte.

Vermehrung und Aussaat

Achäne (Samenfrüchte) der Cosmea in einem Samenstand
Achäne (Samenfrüchte) der Cosmea in einem Samenstand

Saatgut kann man leicht selbst gewinnen, wenn man hier und da eine Blüte zur Samenreife kommen lässt. Die reifen Samen stehen in stachelig wirkenden Kugeln an der Pflanze.

Kann man die Samen ganz vorsichtig und leicht abzupfen sind sie reif um gelagert zu werden.

In geschützten Lagen verbereitet sich die Cosmea durch Selbstaussaat, nur unter sehr optimalen Bedingungen gilt sie sogar als invasiver Neophyt. Da die jungen Pflanzen allerdings eine Delikatesse für Nacktschnecken sind, ist eine Übernahme der Weltherrschaft nicht zu befürchten.

 

Die Samen können ab März im Haus vorgezogen werden. Bei 20 Grad und regelmäßig befeuchtetem Substrat, keimen sie an einem sonnigen Platz in 2-3 Wochen.

Ab einer Größe von 5-10 cm kann man die Pflanzen in einem Abstand von 20 - 30 cm in den Garten/Kübel setzen. Bei hohem Schneckenfraß oder noch sehr kalten Temperaturen auch erst später.

 


Erntet man die Samen wird man immer wieder die hellen Kronblätter dazwischen haben. Da die Samen aber deutlich schwerer sind, trennt man diese einfach durch sanftes pusten von den reifen Samen.

Cosmea Samen und Samenstände neben Blüte

Der ökologische Nutzen der Cosmea im Naturgarten

 

Als sehr ausdauernde Blühpflanze mit immer neuen Blüten liefert die Cosmea bis zum Ende des Herbstes hinein Nektar und wird besonders gerne von Hummeln und Bienen angeflogen. Sie liegt im Nektar- und Pollenwert zwar nur im Mittelfeld, macht dies aber durch ihre lange Blühzeit wieder wett.

Sie ist bei uns eine der letzen Nektar-Tankstellen im Gartenjahr.

 

 

Lässt man Verblühen zu, bieten die Samen einigen Vögeln, insbesondere dem Distelfink Nahrung.
(Ganz nebenbei, frei nach Hermann Hesse, hat jede Stufe des Daseins, auch das Vergehen seine eigene Schönheit)

Verblühte, zerknitterte Blüte der Cosmea

 

Im Spätsommer finden sich auf der Cosmea gerne noch einmal Blattläuse, die von einigen Fressfeinden gerne noch als Stärkung vor der Winterruhe angenommen werden. Ist das Gleichgewicht im Garten nicht bereits komplett zerüttet, dauert es meist nicht lange, bis Vögel und Insekten sich über die recht einfache Beute hergemacht haben.

 

Wir leisten uns ein paar Pflanzen, die Blattläuse gerne mögen, dafür verschonen sie Pflanzen, die damit nicht ganz so gut zurecht kommen.

Mit den ersten Frösten stirbt die Cosmea ab und kann entweder auf den Kompost gegeben werden - oder, was viel sinnvoller ist: Man bedeckt mit dem abgestorbenen Kraut den Boden über den Winter und lässt zu, dass der kleine Zoo aus Kleinstlebewesen und Mikroorganismen im Boden das Pflanzmaterial langsam zersetzt und in Nährstoffe für die nächste Saison umwandelt.